Parisienne hat geschrieben:8% MWST uf Games bi Steam ab März 2017
Das ist ja günstiger als die 19% in Deutschland... also Gewinn auf ganzer Linie.
Ich habe aber nie ausgesagt dass es keine MWST geben kann, sondern lediglich dass die Rechtslage alles andere als klar ist. Das spielt aber keine Rolle weil solange man damit abzocken kann wird ein Recht ausgehebelt, das sollte allen längst klar sein. Profit ist an und für sich das einzige wirklich anwendbare Recht auf Erden... deswegen ging es der Erde noch nie so schlecht wie heute.
Der unangenehme Nachgeschmack ist einfach der, dass mit jeder neuen Besteuerung wie sie hier stattfindet, die Umverteilung von Arm auf Reich nochmal vergrössert wird und eben nicht wie es als Abwechslung wünschenswert wäre... verkleinert. Denn alle diese Kosten werden am Ende einfach die "Machtleiter" runtergereicht...
bis es am untersten Punkt angekommen ist und genau dort wird am Ende alles bezahlt. Obwohl man aber genau weiss wie der Hase läuft, versucht man noch die "Mittellosen" zu zertrampeln, welche sowieso schon mehr hergeben als sie eigentlich haben,... das ist kaum verständlich. Einiger dieser Trampeltiere kommen noch "aus den eigenen Reihen" aber umso mächtiger desto mehr sind sie am rumtrampeln.
Eines kann ich garantieren, Steam wird nicht verlieren sondern nur gewinnen, die sind bereits zu mächtig geworden. Es ist auch nicht so dass "lokale Shops" hier gewinnen weil Steam kann diese Unkosten ebenfalls einfach weiterreichen denn sie sind mächtiger als alle lokalen Shops zusammengerechnet. Es wird sich einfach alles entsprechend verteuern, ganz egal wo, weil wie gesagt "der Machthebel höher liegt".
Klar, die lokalen Shops sind schon lange "bestimmten Machtvereinigungen" beigetreten wo sie angeblich sich für Jugend und Kopierschutz einsetzen wollen und ähnliche Spässe welche den "lieben" Gamern so dienlich sein sollen. Wahre Intention sehe ich aber eher darin dass sie verstärkt mit "mächtigeren Instanzen" kooperieren wollen indem sie danach dafür belohnt werden... oder anders gesagt "eine Hand wäscht die andere" und jeder kriegt das was er möchte: Einige der Macht entsprechend mehr und andere nunmal weniger.
Marktwirtschaft ist nichts für schwache Nerven, das steht fest. Aber ich erkenne eine immer grössere Abhärtung und Ignoranz, dabei sollte man sich als Konsument eigentlich dafür interessieren und nicht einfach wie eine Marionette geistlos mitmachen.
Was ich noch erwähnen möchte: Man kann schlecht "frühere Gamepreise" mit "heutigen Preisen" vergleichen weil das sind andere Vertriebsstrukturen, da wurde vieles von Grund auf verändert:
Früher hatte man generell "fertigere" Games und hatte sich auch allgemein mehr Zeit genommen um ein Game wirklich komplett zu kriegen (ich stelle gerade bei RPGs auch fest dass Spielzeiten immer kürzer werden, z.B. Grandia 1 war 80h... danach ging es immer mehr abwärts, das neuste Star Ocean spielt man auch schneller durch als viele Titel davor, solche Beispiele gibt's viele). Heutzutage haben viele Franchisegames bereits ab Launch ausgelagerter Content (DLCs und oft auch Addons) der im Verhältniss zum Maingame unverhältnissmässig teuer ist. Ausserdem wurde infolge Steam die Quantität aller Sells stark erhöht, gleichzeitig aber die Qualität vernichtet. Mit dem Resultat dass man allgemein mehr Quantität vorfindet aber weniger Qualität. Man hat ausserdem die Vertriebswege stark digitalisiert und viele Internetplattformen geschaffen wo die Quantität auf mehreren Ebenen stark erhöht wird. Früher hatte man sich einzelne Games sorgsam ausgesucht und ein Game war oft sehr kostbar... man konnte sich nicht fast alle Games leisten wie es auf Steam oft der Fall ist. Das sind grundlegend verschiedene Marktmechanismen. Es mutiert immer mehr zu einer quantitativen Trashmentalität wo man versucht die Anzahl Sells aufzublähen, gleichzeitig wird es qualitativ immer bescheidener (ich als RPG Gamer weiss sehr gut wovon ich spreche).
Bei einem Franchisetitel kann man am Ende inklusive allen Content (sofern man nicht einfach zweitklassig behandelt werden möchte... indem einem Content geraubt wird) durchaus auch heute noch bis zu 100 CHF berappen, so gross ist hier der Unterschied zu früher auch wieder nicht. Aufgrund der höheren Quantitäten und Vetriebskanäle aber keine gesteigerten Dev-Kosten (natürlich teuerungsbereinigt) kann ein Game im Schnitt vielleicht deutlich günstiger ausfallen aber das hat einen klaren Grund: Weil man die Quantität erhöhen möchte und es damit viel besser hinkriegt. Sie rechnen sich aus, wieviele Sells kann man mit bestimmten Preisen erzeugen und kamen zum Schluss dass die eingeleitete Gier des Konsumenten mit der Quantitätstaktik mehr Profit generieren kann. Da dieses System aber vorallem den Plattformen welche die höchste Quantität liefern können... also vorallem Steam, zugute kommt werden dadurch alle mit weniger Quantität anfangen zu bluten. Es ist am Ende ein harter Machtkampf der hier stattfindet und das heutige Profitsystem ist fast ohne Ausnahme in der kompromisslosen Quantität verankert und geht gerne über Leichen auf ihrem Streben für diese Quantität. Deswegen spielt der Einzelgamepreis heute immer weniger eine Rolle in der Generierung von Profit, stattdessen macht derjenige die besten Gewinne welcher einen quantitativen Zugang hat.
Der Konsument geht oft einfach immer ans unterste Limit bis er nichts mehr hat. Ausschlaggebend ist eher dass man seine naturgegebene Gier anstachelt und früher war die Gier stärker bei einzelnen Games verankert, hingegen heutzutage geht es eher darum dass sie absolut alles "besitzen" möchten und wenn man ihnen starke Rabattpreise gibt wird die Gier dermassen angestachelt dass sie sich immer öfters komplett verausgaben und am Ende den grössten Teil dieser erworbenen Games gar nicht durchspielen. Zudem kommt dazu dass sie aufgrund zunehmender Giralgeld-Digitalisierung den "Wert des Geldes" immer weniger wahrnehmen aber nur wenn nicht eine "riesige Zahl" vor den Augen am aufblinken ist, denn man muss ihr gieriges Verlangen anstacheln damit sie die kumulative Zahlen in der Summe ignorieren. Auf einmal ist dann zwar ihr Konto leer aber sie rätseln dann selber noch rum wieso eigentlich... und wachen kaum noch auf, denn das Bewusstsein ist flöten gegangen. Hier spielt dann auch deren Qualität kaum eine Rolle mehr sondern es geht um die quantitative Befriedigung von der naturgegebenen Gier. Derjenige der diese Gier gut befriedigen kann gewinnt am meisten.
"Früher war alles teurer", also wieso findet man heute etwas zu teuer, wird dem Gamer ja oft seitens Shops vorgejodelt. Das kann leicht beantwortet werden: Weil der heutige Gamer quantitativ ausgelegt ist und sein "virtuelles Bücherregal" hat wo man noch regelmässig alles am Updaten ist und oft neue DLC und Addons... natürlich gegen Entgeld, dazufügt. Das ist eine veränderte Mentalität die sich nicht mehr mit alten Werten, sowie auch wirklich mit Liebe und grosser Komplettheit angefertige Projekte, welche stärker in der Qualität verankert waren deckt.