Init 7 lanciert 25 Gbit

Trash-Talk pur! Alles andere als Videogames...

Moderator: Avenger

Antworten
Benutzeravatar
Ribit X Titan
Trashtalker
Beiträge: 10221
Registriert: 09 Mai 2015 20:09
Kontaktdaten:

Init 7 lanciert 25 Gbit

Beitrag von Ribit X Titan »

https://www.pctipp.ch/news/telekommunik ... 65925.html
Klar der innovativste I-Net Anbieter. Das Problem ist dabei gar nicht wie genau es in der Zentrale verwaltet wird für die beständige Bandbreite sondern dass Swisscom... man ahnt es wieder... Cashcows sind selten ehrlich... die Infrastruktur um Kosten zu sparen auf 32 Kunden pro Leitung (letzte Meile) gelegt hatte, also ein PON oder XGS ( = 10 Gbit passiv/symmetrisch) PON ( = passives Netwerk), auch P2MP (Point to Multi-Point). P2P (Point to Point) wäre hingegen ein AON (aktives Netwerk). Im Worst Case wird so bei XGS-PON die Bandbreite tatsächlich auf 32 Kunden aufgeteilt, danach sieht selbst 10 Gbit nicht mehr so schnell aus.
https://www.fhgr.ch/fileadmin/studium/m ... tworks.pdf

Dagegen könnte Init 7 allerdings wenig tun da es ein Problem mit der Rationalisierung der letzten Meile ist, sprich, es hat ganz einfach nicht für jeden Kunden eine separate Leitung. Alles andere könnten sie in der Zentrale von selbst lösen, indem sie dediziert eigene Ressourcen der Swisscom abtrennen, oder gar etwas eigenes verwenden. Wobei bei mir das SAK-Net die Leitung gelegt hatte und da bin ich unsicher ob sie das ebenfalls so wie die Swisscom als P2MP anstatt P2P ausgelegt hatten. Testen kann ich das aufgrund fehlender Hardware momentan nicht, vielleicht nächstes Jahr mit neuem PC. Swisscom ist sicher Worst Case weil dort wird es garantiert gesplittet, ausser man hat es als Firma bewusst "gebuttert" und anders angefordert, dann bezahlt man das alles selber (kostet locker soviel wie ein neues Auto).

Und was Salt angeht... die haben die gleiche letzte Meile wie alle anderen auch sofern sie nichts eigenes separat verlegen, und da hat fast niemand eine dedizierte Leitung, somit ist es in fast jedem Fall ein PON. Allerdings kann Salt hier eine stärkere Anbindung verwenden also ein XGS-PON (10 Gbit) anstatt vielleicht nur eine noch schwächere Anbindung. Schlussendlich aber sollte heute alles mit 10 Gbit als Standard angebunden sein... alles andere ist dann nur noch Marketing. Salt hat es einfach nicht bei 1 Gbit limitiert, sodass mit passender Hardware theoretisch mehr möglich ist. Nur, bei dem was VOR dem Splitter ist und bei dem was total durch die Leitung gehen könnte, ändert sich wenig. Es ist einfach raffinierter vermarktet... und dazu muss man sich mit dem Zeug leider auskennen um das genau zu durchschauen... sprich genau wissen was wie und wo angebunden ist.

Somit wird Init 7 zwar bei passender Aufrüstung in der Zentrale theoretisch bis zu 25 Gbit dedizierte Bandbreite liefern können, wird aber, ach die Ironie... meistens an der Aufsplittung der Swisscom u.a. letzte-Meile-Verleger wo nicht jeder Kunde eine eigene Leitung hat scheitern. Sie können ja nicht aus dem Nichts für jeden Kunden eine neue Leitung herzaubern, ausser der hat Geld wie Heu und bezahlt das selber. Swisscom hat stets nur das absolute Minimum gemacht, vermarktet es aber ziemlich gross. Dennoch... weltweit gesehen ist die Schweiz momentan an der Spitze... andere Ländern machen es meistens schlechter.

Man sieht aber auch.... es würde mit weniger "Geiz ist geil" noch viel mehr drinliegen... wie Init 7 beweist.

Und da die Swisscom einfach zuviel Macht hat bei der letzten Meile können "bessere Anbieter" auch nicht einfach so diese Meile übernehmen da sie ja Eigentum der Swisscom ist und sie wollen das nicht ohne sehr harte Franken einfach so hergeben oder abtreten. Der Swisscom ging es nur darum dass es sich möglichtst bald "auszahlt", weniger darum dass es absolut zukunftssicher ist für die nächsten 100 Jahre.

Wie gesagt bei mir ist es die SAK welche die Leitung verwaltet und wie die das aufgebaut haben ist noch nicht ganz klar. Sicher nicht schlechter als Swisscom, allerdings nicht unbedingt besser. Wenigstens, das steht fest, wäre es für Init 7 einfacher diese Leitung zu übernehmen, denn kaum jemand ist so restriktiv wie Swisscom. Hat auch damit zu tun da der Grossteil von der Gemeinde finanziert (SAKnet hat somit weniger Besitzerrechte) wurde und nicht von einem Aktien-Hai wie die Swisscom wo es am Ende nur um Profit geht.
https://www.pctipp.ch/news/telekommunik ... -in-gefahr

Tatsache ist jedenfalls, Fiber ist nicht gleich Fiber, deren Qualität ist sehr unterschiedlich, je nachdem wie es angebunden und verwaltet wurde.

In der Realität ist es noch etwas komplizierter, weil es gibt auch:

Fiber to the Building/Street:
D.h. es wird pro Haus danach elektronisch, nicht optisch, auf die einzelnen Buchsen verteilt z.B. durch ein Ethernetport. Hier hat es dann effektiv nur eine Glasfaser pro Gebäude und nicht pro Wohnung oder Kunde, in keinem Fall. Die Qualität ist hier tendenziell am schlechtesten da die Umwandlung auf Ethernet, d.h. Kupfer, welche zentral gemacht wird Verluste erfordert.

Fiber to the Home P2P über AON: Hier geht die optische Leitung wirklich bis zur Buchse, theoretisch die beste Lösung, jedoch selten verwendet.

Meistens ist es das P2MP XGS-PON, Fiber to the Home over PON (Splitter). Bei XGS-PON wird die Bandbreite mit 2 Splittern bei Zentrale und dazu ein weitere Splitter entweder in einem Schacht oder direkt beim Gebäude weitergeleitet, wird somit auf bis zu 32 Kunden aufgeteilt, ALLES OPTISCH. Für die Zentrale günstiger... da sie ja weniger Bandbreite und Kabel "vorher" und dazwischen anbinden müssen. Allerdings sparen sie da langfristig nur minim, denn das Teuerste waren die Verlegungs- und Bauarbeiten um die Leitungen zu verlegen, nicht das was die Zentrale langfristig tun muss.

https://www.cablex.ch/ger/News/XGS-PON-steht-fuer

Dabei ist es alles andere als sicher ob langfristig ein heute übliches P2MP-PON-Netwerk günstiger ist weil der Unterhalt ist bei jeder Fehlerquelle teurer da die Fehlerquellen oft schwerig zu ermitteln sind... da komplex aufgebaut aus vielen Teilnehmern welche die gleichen Ressourcen teilen. Bei einem P2P ist alles viel einfacher zu isolieren und Fehlerquellen einfacher zu finden. Es braucht einfach viel mehr Leitungen und am Anfang mehr Installationsaufwand, ist langfristig gesehen jedoch alles andere als teurer. Wie immer... wir denken und bauen kurzfristig ohne Langzeitfolgen genauer abzuchätzen. Oder auch: Das das wir beim Bau eingespart haben wird danach beim Service rausgeworfen.... typisch und halt die heutige Philosophie...besonders bei der Swisscom.

Somit... Init 7 ist alles andere als ein Phantast... allerdings... solange die Macht so ungleich verteilt ist wird es schwierig ihre nachhaltigeren Konzepte durchzubringen. Ist natürlich "Jammern auf hohem Niveau" weil weltweit sind die Bedinungen oft noch in der Steinzeit des Internets.

In Einzelfällen kann Init 7 die 25 Gbit bieten, das nur wenn eine dedizierte Leitung vorhanden ist bis zur Buche, was der Kunde meistens selber bezahlen muss: Wenn nicht dann bleibt es bei 1 Gbit, zumindest solange Init 7 oder der Kunde das nicht selbst nachrüstet. Natürlich braucht man sowas eigentlich nicht, aber es ist absolut zukunftssicher das ganze Leben lange... man muss sich nie mehr den Kopf darüber zerbrechen für schnelleres Net, die Grenze wird stets nur beim Computer und Server sein.

Klar, momentan kann man weder von 10 Gbit noch 25 Gbit profitieren da die Server und meistens auch PC-Hardware schon bei 1 Gbit aus dem letzten Loch pfeifen. In 10-20 Jahren sieht das ganze vielleicht bereits anders aus...
Hardware welche die schnellsten SSD nutzen (5 GB/s und mehr) können theoretisch schon heute mit 10-25 Gbit umgehen, entsprechende Netzwerkkarten sind dennoch kaum erhältlich, für Consumer.
Benutzeravatar
Ribit X Titan
Trashtalker
Beiträge: 10221
Registriert: 09 Mai 2015 20:09
Kontaktdaten:

Re: Init 7 lanciert 25 Gbit

Beitrag von Ribit X Titan »

Was ich halt interessant finde, das hatte Fredy Künzler von Init 7 klar ausgesagt: Es spielt eigentlich keine Rolle wie schnell die Leitung ist, die Kosten bleiben mehr oder weniger die gleichen. Wo halt der Unterschied ist das ist in der Leitung...die ist entweder performant genug oder eben nicht. Diese Infrastruktur muss einfach erstmal aufgebaut werden, danach aber bleiben die Kosten nahezu diesselben. Gerade deswegen ein Jammer wenn viele Leute schlecht angebunden sind da nicht genügend ausgebaut wird, aus Kostenspargründen.

Rein theoretisch brauchts einfach eine eigene Leitung vom Haus zur nächsten Zentrale... alles andere von da an übernimmt Init 7. Da sind wir natürlich alles andere als kosteneffizient und sofern noch Grabungsarbeiten gemacht werden müssen zahlt man sich entweder dumm und blöd oder man gräbt es selber mit Pickel und Schaufel... (was natürlich rechtlich nicht durchgewunken wird, da sind wir zusehr Rechtsstaat.).

Ich sage einfach, dass wir aufgrund standardisierte Verfahren welche alles unnötig ökonomischer machen wollen immer noch weit unterhalb unseren Möglichkeiten liegen... das ist schade.

Klar, wenn man nur den absolut besten Preis möchte ist Salt ungeschlagen, wer die beste Performance möchte, dazu sogar ein heisser Preis... der wird Init 7 lieben. Die anderen Anbieter handeln rein ökonomisch, wollen maximal rupfen... können aber weniger, egal was sie versprechen.

Achso, gab auf Digitec noch eine teils interessante Unter-/Überhaltung:
Quelle
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 33 Gäste