The(G)Forum

Vyse hat geschrieben:

zwirrlibatz hat geschrieben:

Mastler(P) hat geschrieben:trändige hipster undercut

übelscht, egal öb hipster trendy oder nöd. mit ein grund, hipster eini ztätsche dass sie sich das atüend.

dSiite churz ha, chonnt rächt guet. Bi mier chömmed miini schöne Wangechnoche sehr zur Gältig.

usserdemm isch das scho eeeewigs nüt hipsterigs. jede einzelne albaner in dr nordwest schwiiz het mitlerwie e undercut und sogar dr ruedi s. us Hinterpfupfige het das adaptiert.

evo hat geschrieben:usserdemm isch das scho eeeewigs nüt hipsterigs. jede einzelne albaner in dr nordwest schwiiz het mitlerwie e undercut und sogar dr ruedi s. us Hinterpfupfige het das adaptiert.

mini coiffeuse hät öppe ähnlich reagiert.

Ja, wir haben jetzt wieder quasi Anfang Neunziger. Damals habe ich mich zuerst auch gegen angeschnittene Seiten gesträubt, aber dann gefielen sie mir recht gut - bis heute. Die heutigen hohen Gel-Tollen obendrauf sind zwar manchmal etwas albern aber wayne. Wie die Leute heutzutage rumlaufen sieht um einiges besser aus als die ganzen Nusspli-Britpop-Fettfrisuren von 1997-2012.

de vorteil amene hipster bart isch, dass mer es nöd so schöns gsicht hinder im verstecke chan.

s dumme isch halt, dass d hipster mit ihrne bärt und frittene eifach alli glich uniformiert usgxehnd.

Es ist natürlich Sozialisierungs- und Geschmacksache, welche Modewelle man als unschön empfindet. Als mein Cousin und ich Anfang der Neunziger neu Undercut hatten, war mein Onkel entsetzt: "Ihr seht ja aus wie in der Hitlerjugend!". Und ich im Gegensatz dazu finde so frühhipsterige klebrige unästhetisch über die Stirn geklebte Fettfrisuren eklig - die erinnern mich intuitiv an fettige stinkende Haare.

Aber es ist schon höchst seltsam, dass ausgerechnet eine eigentlich so unhipsterige Frisur wie eben Undercuts für Hipster interessant wurde. Das stammt ja eher so aus den Fünfzigern und dann frühen Neunzigern - und ich denke mal damals fand man die Frisur ganz unironisch schick oder eben ordentlich. Die Selbstironie und damit der erste moderne Spexer/Hipster-Trend startete ja erst mit Alternative-Rock der mittleren/späten Neunziger - und da waren die Frisuren ja gerade der krasse Gegentrend zu Undercuts. Man wollte ja die Beatmusik der Sechziger/Siebziger imitieren.

um's mal zu verdeutlichen: das hier sind originale Hipster-Frisuren, die den ganzen Müll mit dem selbstironisch-scheiße-aussehen losgetreten haben

General Schaden hat geschrieben:um's mal zu verdeutlichen: das hier sind originale Hipster-Frisuren
....irgendwelche hipster frisuren

nei, du denksch dass das so isch wil du devo usgosch das du weisch was e hipster überhaupt isch
im wiki diskussionsforum bringts eine uf de punkt:

Inzwischen ist "Hipster" doch nur ein abwertender Begriff gegen Leute, die man für zu mainstream oder zu pseudoavantgardistisch hält.

Ich beobachte die Biester seit rund 15 Jahren, ja. Zwar unfreiwillig - aber man hatte ja keine Wahl, wenn man in dem Zeitrahmen in Hamburg und Berlin zu elektronischer Musik feiern war.

Herr Rossi hat geschrieben:

General Schaden hat geschrieben:um's mal zu verdeutlichen: das hier sind originale Hipster-Frisuren
....irgendwelche hipster frisuren

nei, du denksch dass das so isch wil du devo usgosch das du weisch was e hipster überhaupt isch
im wiki diskussionsforum bringts eine uf de punkt:

Inzwischen ist "Hipster" doch nur ein abwertender Begriff gegen Leute, die man für zu mainstream oder zu pseudoavantgardistisch hält.

Schon klar. Weil du's nicht weißt, können's alle anderen auch nicht wissen. Geniale Schlussfolgerung.

Eine meiner ersten Diskussionen hier im G war mit Yoberry über Hipster. Nur der Begriff war damals noch nicht geläufig - hier hießen sie Spexer und Henri hat sie irgendwie anders genannt.

Inzwischen ist "Hipster" doch nur ein abwertender Begriff gegen Leute, die man für zu mainstream oder zu pseudoavantgardistisch hält.

ich finds schon interessant wie jeder ein komplett anderes bild von diesem begriff hat. für mich war das aufleben dieser hipster kultur mitte 0er jahre eine grosse bereicherung. die zeit wahr doch eher rau, hiphop hat sich zu diesem zeitpunkt zur ober mainstream subkultur gemausert und so richtige draufgänger typen galten unter den jugentlichen als cool. viele leute fühlten sich von dem abgeschreckt und blieben lieber zu hause als raus zu gehen und irgendetwas zu machen.
dann kam eben das was ich unter neo-hipster verstehe. gebildete leute mit krativen adern, musik liebhaber, selbsternante künstler, systemkritiker, rollbrettfahrer und x andere stereotypen die nix mit dem aktuellen jugendkultur angebot anfangen konnten formten unbewusst diese neue, bewusst mainstream abweisende, subkultur. plötzlich gab es vermehrt partys und konzerte in irgendwelchen abgefuckten kellern oder draussen im wald, streetart ausstellungen in besetzten häusern pipapo, und überall traf man die ähnlichen leute. bei solchen events sah ich auch zum ersten mal (wieder) undercuts, 80er trainerjacken und sonstige merkmale die nun as "typisch hipster" gelten, nur war das halt irgendwann zwischen 2006 und 2011 rum. zeiten ändern dich und plötzich war der hiphoper mit den xxxxl hosen nicht mehr der krasse typ sondern der neandertaler und der junge in den engen jeans und der lässigen frisur der zuhause house sets mixt oder was auf seiner gitarre spielt ist der coole von der schule. natürlich hat das auch die industrie gemerkt und mittlerweilen ist zum umkehr faktor gekommen so dass es zu solchen deffinitionen wie oben im quote kommt. was man ja auch keinem übel nehmen kann, im jahr 2014.

General Schaden hat geschrieben:Schon klar. Weil du's nicht weißt, können's alle anderen auch nicht wissen. Geniale Schlussfolgerung.

hüt gots bim thema hipster nid drum öb mers weiss was es isch sondern drum wer mer als hipster empfindet. de begriff chund schnell mal zum zug...

die definition isch nämlich für jede e anderi, sich amasse zwüsse isch somit zimlich naja und e diskussion objektiv gar nid möglich.
ussert mer "diskutiert" mit eim wos genau glich gseht, was widerum e briefmarkesammler-effekt het; für andersdänkendi nid nachvollziehbar.

ich finds aber schön dass du sit 15 jahr dini hipster beobachtisch und fröid dra hesch

mini sich vo hipster isch, dass ihne d kleider, ihre look ihne am wichtigste isch.

dExperimentierfreudigkeit mit allerlei Chleidigsstuck isch doch zbegrüesse oder sölled all in Schlabberjeans und Karohemd ummelaufe?
Nur gits immer und überall gnueg tummi Mänsche, wo Klischees begründet, indems krassi, modischi Fählgriff begönnd oder es tumms Verhalte an Tag leget (mit unbekannte Bands prahle), was i dä Medie verbreitet wird. Genauso tumm lueget dänn dMediekonsumente nach dänne Klischee-Elemänt und kategorisieret dUmgäbig entsprächend.
Es git gar kei Hipster, es git lediglich immer nur mediepräsenti Klischees und ihri gedankelosi und unbeholfeni Nachahmer, wo bald mal dä und bald mal en andere Name händ.

Herr Rossi hat geschrieben:

General Schaden hat geschrieben:Schon klar. Weil du's nicht weißt, können's alle anderen auch nicht wissen. Geniale Schlussfolgerung.

hüt gots bim thema hipster nid drum öb mers weiss was es isch sondern drum wer mer als hipster empfindet. de begriff chund schnell mal zum zug...

die definition isch nämlich für jede e anderi, sich amasse zwüsse isch somit zimlich naja und e diskussion objektiv gar nid möglich.
ussert mer "diskutiert" mit eim wos genau glich gseht, was widerum e briefmarkesammler-effekt het; für andersdänkendi nid nachvollziehbar.

Wenn du so argumentierst, gibt es auch keine Rocker, keine Gothics etc. So gut wie alle popkulturellen Strömungen hängen stark von der Definition ab. Aber deine Alternative wäre dann, dass man überhaupt nicht drüber sprechen kann, weil sich diese Gruppen nie völlig korrekt eingrenzen lassen.

Vyse hat geschrieben:Es git gar kei Hipster, es git lediglich immer nur mediepräsenti Klischees und ihri gedankelosi und unbeholfeni Nachahmer, wo bald mal dä und bald mal en andere Name händ.

General Schaden hat geschrieben:Wenn du so argumentierst, gibt es auch keine Rocker, keine Gothics etc. So gut wie alle popkulturellen Strömungen hängen stark von der Definition ab. Aber deine Alternative wäre dann, dass man überhaupt nicht drüber sprechen kann, weil sich diese Gruppen nie völlig korrekt eingrenzen lassen.

doch klar hets mol hipster gä, de begriff hebt hüt eifach zu schnell mal de chopf für öpis äne. und mir diskutiered ja itz au drüber, wobi nei. nur über d definition...
hmm, ehrlich gseit hani aber scho allgemein es problem mit schubladisiere und definiere.
bi de meinig das mer das gar nid mues. es macht alles sehr starr und konservativ, was ich gar nid gärn ha.

General Schaden hat geschrieben: Aber deine Alternative wäre dann, dass man überhaupt nicht drüber sprechen kann, weil sich diese Gruppen nie völlig korrekt eingrenzen lassen.

Wär wahrschindlich au nid grad schlächt....

General Schaden hat geschrieben: Wenn du so argumentierst, gibt es auch keine Rocker, keine Gothics etc. So gut wie alle popkulturellen Strömungen hängen stark von der Definition ab. Aber deine Alternative wäre dann, dass man überhaupt nicht drüber sprechen kann, weil sich diese Gruppen nie völlig korrekt eingrenzen lassen.

Ah was willsch dänn en Hipster feschtmache? Ahnere popkulturelle Orientierigslosigkeit?
Jede Szeneahghörig laht sich nur duur Erfüllig vo Klischees erchänne, anderscht wird das fascht unmöglich, aber es Rucksäckli und Skinny-Jeans machet wohl kaum e Subkultur uus.

es isch vilicht hip sich über anderi zsetze. bi mir sind d bwl studente im visier, seli itz es topic mache?

Vyse hat geschrieben:

General Schaden hat geschrieben: Wenn du so argumentierst, gibt es auch keine Rocker, keine Gothics etc. So gut wie alle popkulturellen Strömungen hängen stark von der Definition ab. Aber deine Alternative wäre dann, dass man überhaupt nicht drüber sprechen kann, weil sich diese Gruppen nie völlig korrekt eingrenzen lassen.

Ah was willsch dänn en Hipster feschtmache? Ahnere popkulturelle Orientierigslosigkeit?
Jede Szeneahghörig laht sich nur duur Erfüllig vo Klischees erchänne, anderscht wird das fascht unmöglich, aber es Rucksäckli und Skinny-Jeans machet wohl kaum e Subkultur uus.

Hab ich zwar schon X mal definiert, aber gerne nochmal:

Hipster schnappen sich immer die Modeströmungen, welche gerade am meisten als out gelten, um sich vom Mainstream abzugrenzen und einen neuen Trend zu setzen. Ein paar Jahre später adaptiert der Mainstream dann die Modeströmung und der Hipster ist schon zu etwas neuem weitergewandert - ähnlich wie eine Wanderheuschrecke. Übrig bleiben nur verbrannte Erde und hässliche Menschen, die verzweifelt versuchen (zu spät) noch auf den letzten Hipster-Mode-Hype aufzuspringen und die Modeströmung damit im Mainstream festigen.

Ein weiteres (und das nervigste) Merkmal an einem Hipster ist die komplette Selbstironie gegenüber den Dingen, die er trägt, hört und konsumiert. Wenn du ihn drauf ansprechen würdest, würde er den Schanuz, die Fettfrisur, den Undercut (oder die Musik) als lächerlich darstellen - er nutzt sie nur als Zitat aus einer bestimmten Mode-Epoche. Durch diesen Ironie-Schutzwall macht er seinen Geschmack unangreifbar.

Das mühsame daran ist, wen solche Ironie-Heuschrecken kulturelle Szenen überfluten. Dann stehen plötzlich überall dutzende von anstrengenden Hipstern um Leute herum, welche ihre Kunst/Kultur tatsächlich mögen und unterstützen, dann aber entnervt verschwinden.

isch das nid aschtrengend sich chramphaft a dem inszenierte feindbild feschtzhalte? ich überlegge mir grad wer mich meh würd achotze; e sone mönsch wo du beschribsch oder sone mönsch wie du...

Herr Rossi hat geschrieben:isch das nid aschtrengend sich chramphaft a dem inszenierte feindbild feschtzhalte? ich überlegge mir grad wer mich meh würd achotze; e sone mönsch wo du beschribsch oder sone mönsch wie du...

findi itz au erbärmlich. aber hey, jedem das Seine gäll.

ach was, er läschteret eifach e chli. es isch ebbe scho so, dass es paar mitte 30er bis mitte 40er manne sich chrampfhaft bemüehed, wiä 25 uszxeh. ich wär au gern wieder so jung, aber mini graue haar findi au no iisi.

evo hat geschrieben:usserdemm isch das scho eeeewigs nüt hipsterigs. jede einzelne albaner in dr nordwest schwiiz het mitlerwie e undercut und sogar dr ruedi s. us Hinterpfupfige het das adaptiert.

das isch es ja. hipster sind gar nie trendsetter. nie gsi. sie gumped eifach all jahr uf was anders uf.

General Schaden hat geschrieben:Es ist natürlich Sozialisierungs- und Geschmacksache, welche Modewelle man als unschön empfindet. Als mein Cousin und ich Anfang der Neunziger neu Undercut hatten, war mein Onkel entsetzt: "Ihr seht ja aus wie in der Hitlerjugend!". Und ich im Gegensatz dazu finde so frühhipsterige klebrige unästhetisch über die Stirn geklebte Fettfrisuren eklig - die erinnern mich intuitiv an fettige stinkende Haare.

Aber es ist schon höchst seltsam, dass ausgerechnet eine eigentlich so unhipsterige Frisur wie eben Undercuts für Hipster interessant wurde. Das stammt ja eher so aus den Fünfzigern und dann frühen Neunzigern - und ich denke mal damals fand man die Frisur ganz unironisch schick oder eben ordentlich. Die Selbstironie und damit der erste moderne Spexer/Hipster-Trend startete ja erst mit Alternative-Rock der mittleren/späten Neunziger - und da waren die Frisuren ja gerade der krasse Gegentrend zu Undercuts. Man wollte ja die Beatmusik der Sechziger/Siebziger imitieren.