Hier den für dieses Topic passenden Inhalt. Das war eine Diskussion bei einem Board wo ich jetzt gebannt bin da ich etwas böses über die "gemeine" Hausmaus sagte (die menschliche Intoleranz, als auch Anmassung, ist oft legendär). Es betrifft ja ziemlich das Herz:
Ich halte zudem nichts von Selbsterhöhung oder gar Bewunderung, das macht mich nur hochmütig und diesen Lebensstil kann ich mir nicht leisten, hihihi. Aber natürlich finde ich es sehr schmeichelhaft, wenn jemand meine Kreationen mag.
Am allerwichtigsten ist dass man vollkommen authentisch ist mit dem was man ist und tut, ganz egal wie hoch oder tief man dabei fliegt... authentisch sein schafft Seele und nur sowas kann ich lieben. Wer gut weinen und versagen kann der wird selbst damit noch überzeugen können, er sollte es lediglich mit genug Seele tun. Somit, es ist sehr relativ das ganze, klar ist aber dass ich mit ziemlich hoch fliegenden Engeln gut zurechtkomme, wenn sie dabei das Herz stets ebenso hochhalten wie alles andere auch. Das ist leider des öfteren nicht der Fall, dann wird höchstens noch ein gefallener Engel draus... denn höher als das Herz wird niemand sein, hier kommt alles zusammen. "Leisten" kann man sich noch viel... solange man im Zentrum von allem das Herz am hochhalten ist.
Und als Mensch versuche ich allgemein kreativ zu sein, ich kann es mir nicht anders vorstellen, es macht einfach viel mehr Spass und bringt ein tolles Lebensgefühl.
Davon bin ich überzeugt, das sieht man in Wort und auch Tat.
Minutiös an Rezepte halten kann ich mich nur die ersten paar Male, dann will ich meist rumpröbeln. Oft geht auch was in die Hose, c'est la vie (oder Sellerie?).
Ich kann das auch nicht... weil man muss am Ende selber ein Gefühl für die Zutaten, deren Beschaffenheit und die Interaktion im Zusammenhang mit anderen Zutaten und Faktoren jedesmal aufs neue "herausspüren" und es dadurch adaptiv an die bestehende Situation anpassen. Anders gesagt, egal wieviel Geist, d.h. Kenntnisse von Zutaten und festen Verhältnissen, jemand reinbringt, solange die Herzensebene fehlt dann kann dieser Geist nicht diese Bestandteile untereinander harmonisch verbinden, etwas wirklich imposantes wird damit kaum erreicht. Wenn es "in die Hose geht" dann waren aus meiner Sicht die geistigen Kenntnisse der Zutaten nicht ausreichend, aber wie du schon sagtest "c´est la vie", ein nächster Kuchen wird folgen... und der misslungene Kuchen ist schnell im Obelix-Magen.
Wenn man jedoch nicht das Herz dabei hat, dann wird bei akribisch-analytischer Rezeptur wie bei einem Industriekuchen zwar alles stets gelingen, aber es wird nie, wirklich nie... die höchste Vollendung erreichen, da wo es das Herz erfreut.
Natürlich oft mit einer Prise Humor und ab und an auch mal ein Quentchen Ironie oder Satire, um diese Welt mit all ihren Perversionen dennoch wahrnehmen zu können, zumindest Häppchenweise, ohne daran zu zerbrechen.
Ohne eine gute Prise Humor hält man diese Welt als sensibler Mensch nicht lange aus...
Das mit der Authentizität sehe ich ebenso. Ich kenne allerdings nur wenige Menschen, die die Frage, was unsere wahre Identität und was nur Identifikation ist, regelmässig reflektieren.
Ja, das was du ansprichst ist die Aufteilung zwischen Ego, das von Aussen kommt, und dem inneren Ich, also das reine unverfälschte Selbst.
Die höchste Vollendung halte ich für mich auf diesem Planeten für ausgeschlossen, bzw. nur unter exorbitantem Aufwand realisierbar, was wiederum andere meiner persönlichen Entwicklungsbereich in Mitleidenschaft ziehen würde.
Da ich lieber mit dem energiesparenden Pareto-Prinzip unterwegs bin, strebe ich nicht nach absoluter Perfektion, sondern nach: "Jooaaa, so geht's auch ganz gut."
Auf diesem Planeten ist nichts absolut, von daher wird auch Perfektion relativ bleiben. Die schönste Perfektion ist immer noch die perfekte Imperfektion... vielleicht kommt es diesem Pareto-Prinzip entgegen, denn das was absolut ohne Fehler ist das ist auch wieder ein Fehler.
Die Herzensqualitäten sehe ich immer in direktem Zusammenhang mit der Demut (als Gegenteil von Hochmut und keinesfalls als Unterwürfigkeit!) und, Achtung altmodisches Wort :laugh: , Barmherzigkeit.
Ich vermute mal, die meisten hier von uns treibt dies an, möglichst mit geringem Schaden an uns und Mitwelt leben zu wollen und trotzdem unser Dasein geniessen zu können.
Demut muss ich in der Tat ständig üben, denn Liebe bläht sich nicht auf. Ist es jedoch als Gegenteil von Hochmut erstrebenswert? Nicht unbedingt, wesentlich relevanter sehe ich die Gleichmut welche nicht werten tut, etwas einfach als gegeben betrachtet ohne ein Urteil überstülpen zu wollen. Das macht das Herz aus, denn das Herz wertet nicht, auf keine Art und Weise, nur der Geist tut das. Hochmut und Demut sind daher im direkten Bezug zum Geist, Gleichmut im Bezug zum Herz.
Barmherzigkeit? Ich sehe es als deutlich religiös an, weil ausserhalb davon ist es nicht relevant. Damit gebe ich den religiösen Werken und Weltanschauungen schon recht, nur hilft uns das nicht wirklich weiter weil nicht alle religiös sind ausser dass wir erkennen "Hochmut kommt vor dem Fall und Demut kann in exzessiver Form anbiedern", es ist daher eine Art Lehrsatz der Gleichmut übt. Vielleicht aber ist es in der Tat die tätige Form von einer bedinungslosen Nächstenliebe, die allerdings nur ohne akute Wertung erreicht werden kann, daher braucht es dazu auch Gleichmut und allgemein Grossherzigkeit.
Ich vermute mal, die meisten hier von uns treibt dies an, möglichst mit geringem Schaden an uns und Mitwelt leben zu
können.
Das ist nun ein ziemliches Paradoxon weil der Mensch verfällt stets einer Art Gier. Bekommt er von etwas mehr soll es immer noch mehr sein. Wird er als wertvoller erachtet dann steigt auch sein Selbstwertgefühl. Dadurch trudelt und bauscht er sich immer weiter auf ohne es konkret zu realisieren. Fühlt sich auch irgendwann gegenüber niemandem mehr zur Rechenschaft schuldig, ausser er zieht einen direkten Nutzen davon. Ich kann das demographisch aber auch individuell gut beweisen, je nach Wohlstand und Status verschiebt sich leider auch unsere Wirklichkeit. Sich dem zu entziehen ist enorm schwierig, sicher aber kann es hilfreich sein bewusst Achtsamkeit und Gleichmut zu üben. Wärst du ein "armer Irrer" hättest du meine Freundschaft sofort akzeptiert aber dazu fühlst du dich im bestehenden Kontext einfach zu gut, sprich du stufst den Nutzen tiefer ein als ein mögliches Risiko und Aufwand. Mit Gleichmut fragt man allerdings nicht nach einem Nutzen, es wird irgendwann wie eine Eingebung einfach passieren, es ergibt sich.
Seither ermutige ich jeden in meinen Freundeskreis, der ähnliche Gesundheits-Probleme hat, einfach mal einen Monat ohne zu probieren und den Fleischkonsum ebenso versuchsweise zu senken, viele meiner Freund sind jedoch schon auf gutem Wege diesbezüglich. Trotzdem, die daraus entstehende, schwierige Diskussion, wie sich andere ernähren (und ob man dazu ungefragt was sagen soll), ist jedoch ein sehr heikles Thema, ich denke das kennt ihr alle auch aus eigener Erfahrung.
Die typischen Milchprodukte sind aus meiner Sicht nicht nur minderwertig, auch noch schwer verdaulich in ihrer starken Verarbeitung. Entweder achtet man hier auf kompromisslose Qualität und massvolle Menge, oder die Nebeneffekte können schnell einmal den Nutzen überwiegen. Deswegen ist deine Erfahrung in diesem Zusammenhang gut nachvollziehbar. Ja, ich nehme Milchprodukte zu mir aber die beziehe ich fast ausnahmslos aus sehr tierfreundlichen und hochwertigsten Quellen, mit dem Mainstream hat das nichts zu tun. Fleischkonsum einschränken hilft natürlich auch, ich selber nehme es auch nur noch sporadisch zu mir z.B. wie ein Sonntagsbraten. Ich kann auch lange Zeit ohne grosse Mühe rein vegan essen, nur halte ich es nicht für meine optimale Nahrung auf Dauer, aus mehreren Gründen.
Einerseits glaube ich an die persönliche Freiheit, gelenkt durch den kategorischen Imperativ. Andererseits wird dieser sehr unterschiedlich wahrgenommen; wie sagt man so schön: Wir haben alle den selben Himmel, jedoch nicht alle den gleichen Horizont.

Aufklärung tut vielerorts Not, aber ich kenne das von mir selber: Ich kann nur wahr- & aufnehmen, wozu ich innerlich bereit bin.
Goldene Worte:
Ich kann nur wahr- & aufnehmen, wozu ich innerlich bereit bin. Hier wirft es auch eine grosse Frage auf "was beeinflusst diese innere Bereitschaft und inwiefern hat der Horizont etwas damit zu tun?" Der Himmel als Metapher aller Wirklichkeiten, der Horizont für die eigene Wirklichkeit, abgetrennt voneinander durch das Erleben primär durch den Geist.
Von Fanatismus und Missionieren halte ich hingegen gar nichts, da dies nur Probleme schafft, oft ins Extreme & Dogmatische führt, heftige Ablehnung hervorruft und uns voneinander trennt. Jedoch sanfte positive Beeinflussung und Vorleben, gepaart mit ermutigen und vielleicht sogar begeistern zu können, das liegt mir viel mehr. Entscheiden muss dann jeder für sich selber und bereits ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist der beste Anfang.
Fanatismus sehe ich in engem Bezug mit sozialer als auch interaktiver Dummheit, denn es sieht nur einen begrenzten aber gleichzeitig sehr strikten Horizont, es kreiert basierend darauf dogmatische uns voneinander abtrennende Weltanschauungen. Alleine kann Fanatismus Stärke hervorbringen, aber gemeinsam macht es schwach da es nicht vernetzt. Demgegenüber steht die Gleichgültigkeit welche nahezu jedem Horizont entsagt indem sie nur auf den Boden schaut, genau soweit bis der nächste für sich selbst relevante Segen sichtbar wird, kurzfristig motiviert und deutlich das Umfeld ignorierend. Hier erkenne ich allgemein nichts erstrebenswertes mit Ausnahme vom Selbstschutz.
Am einfachsten geht es wirklich, wenn sich der Mensch durch die artgerechtere Nahrung besser fühlt (aus welchen Gründen auch immer!), dann braucht es keine Überzeugungskraft mehr.

Was bedeutet "artgerecht"? Anders gesagt, was ist beim Menschen artgerecht und weshalb?
Entschuldige, ich mache mir kaum was aus Regeln, abgesehen von universellen "goldenen Regeln", sondern ich möchte so gut ich das hinbekomme ethisch und mit gesundem Menschenverstand handeln.
Klar ist da zwar gesunder Menschenverstand dahinter bei dieser Regel/n, allerdings umgibt sie sich mit Schein d.h. etwas reden aber nicht so sein. Schein ist allerdings fast schon das Steckenpferd der heutigen Gesellschaft, von daher ebenfalls verständlich.
Meine Angehensweise wäre hier anders, ich würde ein Multi-Ernährungsplattform kreieren wo jeder Bereich seinen Platz hat. Die Welt ist nunmal nicht schwarz-weiss sondern oftmals mit vielen Graustufen. Das werde ich mir mal überlegen,...