Do nonig postet:
So, wiedermal ein bisschen Material bestellt und nachdems angekommen ist auch schon (fast) alles
The Boys
Mal den ersten Band gelesen. Garth Ennis hat mit Preacher ja eine der besten Comic Reihe überhaupt erschaffen, die die Möglichkeiten des Mediums Comic in Sachen Absurdität auszureizen vermag. Weshalb mich immer wieder wunder nimmt was er sonst so macht.
The Boys fängt da auch gar nicht so schlecht an, den "Superhelden-Ansatz" mag ich soweit noch verkraften, weils eben eher um Antihelden geht. Auch wenns im ersten Band schon ordentlich abgedreht zu und her geht ists irgendwie noch ein bisschen zu klassisch/simpel, auch der optische Teil ist nicht schlecht, aber auch nichts ausserordentliches.
Da reicht 1 Band allerdings auch nicht um sich ein Urteil zu bilden (sind nur 6 Issues). Werde ich sicherlich noch weiter lesen.
Fury - my war gone by (MAX)
Auch da Garth Ennis, der anscheinend schon zuvor 2 kurze Reihen um den Marvel Charakter Nick Fury geschrieben hat, die ich allerdings nicht kenne, und anscheinend wird der Charakter nun von Samuel Jackson vertreten, was ich ebenfalls nicht wusste.
Mit anderen Worten, ich bin da völlig unbedarft herangegangen und habe es so gelesen wie ich es sowieso am besten Mag, für sich stehend und abgeschlossen.
Wie die anderen beiden ist auch dieser dritte Ansatz im Im MAX universum angesiedelt, was anscheinend ein realistischeres, erwachseneres Setting versprechen soll (wie auch Enis' The Punisher, von dem ich ein riesen Omnibus gehabt habe...Frank Castle kommt hier auch kurz vor, als Sniper in Vietnam), was mir aber auch wieder nicht viel sagt, da ich anderes nicht kenne, und es mich auch nicht sonderlich interessiert.
Was ich hier also mitbekommen habe ist der alte noch immer hartgesottene und klassische Männlichkeit ausstrahlende Fury, der irgendwo in einem Zimmer seine Geschichten auf ein Band spricht, die man dann quasi als Flashbacks erzählt bekommt. Seine Geschichten, das heisst, die Kriege und Konflikte die er im Namen der USA als Special Ops Superduper Haudrauf Kriegsheld gegen die bösen Kommunisten geführt hat, einer nach dem anderen, immer in geheimer Sache, immer zynisch, immer realistisch und sich der Sinnlosigkeit seiner Operationen bewusst. Zwischendurch Affären und Einblicke in den Alltag eines der anderen Kriegstreibern, nähmlich eines Politikers, mit dem er zusammenarbeitet.
Das ist dann soweit ich verstanden habe auch der ganze Punkt dieses Comics. Im Grunde ist es ein typisches Kriegs und Ballerszenario, mit einem relativ typischen Antihelden, in dem einem näher gebracht werden will dass Kriege teilweise weniger aus Notwendigkeit geführt werden, sondern einfach weil mans nicht lassen kann, weil Leute sich daran bereichern etc...
Alles in allem ein zimlich gut zu lesendes Comic, woran auch der Zeichner Parlov mit seiner Arbeit einiges an Mitverantwortung trägt, optisch sehr klar und Ausdrucksstark. Inhaltlich ist es nicht schlecht, aber was an wirklichem Gehalt übrig bleibt ist schon ein bisschen knapp, denn schlussendlich ist der Nachdenkliche, moralische Teil nicht viel weniger Plakativ als der Macho-Baller und Sex Teil. Da ich dem Aspekt der Comic Welt sowieso ein bisschen gespalten gegenüberstehe, gehts mir bei dem Comic erst recht so (ging mir auch beim Punisher so...obwohl ich da Denke dass Fury schon mehr zu bieten hat, da die Grundlage halt eigentlich Realistische Geschichte ist).
Crossed
Nochmals Ennis, diesmal kann ich aber kaum was sagen. Ich kann mir vorstellen dass die Idee für diese Reihe (die nicht nur von Ennis geschrieben wurde) auf einer Erfolgswelle zu reiten, quasi ein The walking Dead in "durchgedreht" war, so sind es nicht nur Zombies, sondern dem Wahnsinn verfallene, die für ein ähnliches Szenario sorgen.
Dementsprechend habe ich wie auch bei The walking Dead nach dem ersten durcheinander als sich dann einige gesunde Überlebende irgendwo zusammengefunden haben schnell mal abgebrochen, ohne Plan diese Entscheidung zu revidieren und weiterzulesen.
Ist nichts für mich.
Scalped
Erster Band der Deluxe Ausgabe.
Da bin ich in der Geschichte auch noch nicht sooo weit gekommen mit dem einen Band. Machenschaften in einem Indianer Reservat, und ein verlorener Sohn der zurückkehrt, anscheinend ein Einzelgänger und Rauhbein, der aber verschiedene Spiele spielt. Und so tun es ihm einige andere ähnlich, Verstrickungen, Gruppierungen, Gesetz und Gesetzlosigkeit.
All das in Szene gesetzt in einem sehr schmutzigen, aber passenden, teilweise wirklich hervorragendem Artwork. Teilweise etwas unklar und zu rau. Von der Farbigkeit irgendwie aber auch speziell und auf mattem Papier kommt das alles gut zur Geltung.
Nächster Band bereits im Warenkorb.
Transmetropolitan
Warren Ellis' carte blanche. Auch hier erst das erste Volume gelesen.
Ein offensichtlich von Hunter S. Thompson inspirierter, in der Zukunft angesiedelte, Charakter muss Aufgrund von noch nicht erfüllten Verträgen mit seinem Buchverlag aus seiner abgelegenen Bleibe in den Bergen zurück in die Stadt, die er von 5 Jahren verlassen hat. Wiederwillig und Misslaunig, ohne Geld und auskommen überredet er einen alten Bekannten ihn bei einer Zeitung einzustellen, und ihm Wohnung, Drogen und Geld im Tausch gegen Kolumnen, um überhaupt in eine Position zu kommen ein Buch zu schreiben.
Die Stadt ist ein wilder mix bekannter Abarten und anderen Dingen wie doppelköpfigen rauchenden Katzen, und die Trans Gemeinschaft meint nicht Menschen die das Geschlecht manipulieren, sondern Leute die sich vom Menschen richtung Alien bewegen.
Rauchen, Fluchen, Drogen, Durcheinander und Obszönitäten.
Wird auch weiter gelesen.
Und schlussendlich noch zu etwas zahmerem:
Blacksad - Amarillo
Nun, Inhaltlich und auch vom Ausmass der Geschichte haben wir es hier mit etwas viel simpler gestricktem zu tun, auf etwas über 50 Seiten werden kleine Detektiv Geschichtchen erzählt (lustigerweise (wegen oben erwähntem Transmetropolitan) gehts in diesem Band um an die Beatniks angelehnte Figuren...
Sie sind nicht schlecht, aber irgendwie wünscht man sich halt doch ein bisschen mehr. (es ist ein bisschen wie Maloney im Vergleich zu einem Chandler Roman).
Und das ist erst der 5. Band, und sie lassen sich auch ordentlich Zeit zwischen den Bänden... so bleibt man mit dem Wunsch nach mehr zurück.
Aber: Was die graphische Seite anbelangt, so ist das wahrscheinlich etwas vom Besten überhaupt...
Nicht nur ist es unglaublich schön gezeichnet, und die Charakteren grandios mit den Tiertypen eingefangen, auch ist die Abfolge und der Inhalt der Panels so treffend gesetzt, dass sich das ganze wirklich fast von alleine liest. Es ist auch ein Beispiel dafür dass eine schöne ordentliche, klassische Anordnung der Panels so seine Vorteile hat, gegenüber de Chaos das sonst teilweise in modernen comics herrscht (fairerweise muss man sagen dass dies mit einer etwas magereren Geschichte natürlich auch einfacher zu bewerkstelligen ist als mit wirrerem textlastigerem Zeug.).
Ich freue mich auf jeden Fall bereits auf den 6. Band, wenn er denn mal kommt.
:happytears: