churze spielibricht:
da no en andere:Es ist so unglaublich krass, wie etwas derart vermeintlich Simples, was aktuell nicht einmal ein eigenständiges oder gar Feature-komplettes/fertiges Produkt ist, eine so einmalige Atmosphäre erzeugen kann. Das eigentliche Erlebnis ist nicht einmal das, was seitens des Modders eingebaut wurde, sondern vor allem das, was die Spieler bislang daraus machen.
Die saumäßig riesige Map einfach mal so mit Zombies zu befüllen, ist das eine. Das an sich passt bereits perfekt, denn die auf sterilen, trostlosen Realismus getrimmte Map mit ihren heruntergekommenen, verlassenen Städten, Dörfern, Bauernhöfen, Militärbasen etc. und schier endlosen Wäldern und Wiesen vermittelt mit ihrer fantastischen Beleuchtung tatsächlich eine nahezu perfekte "Was-wäre-wenn?"-Pseudo-Replik unserer Welt im Falle einer Zombie-Apokalypse. Da liegt es eigentlich auf der Hand, diese Grundlage für solch ein Projekt herzunehmen.
Auch die Survival-Mechanik mit Essen, Trinken, sich selbst verarzten & Co., wie man es auch bereits aus Titeln wie Stalker oder dem Hardcore-Modus aus Fallout New Vegas kennt, passt natürlich ideal und gibt allem erst den Antrieb, sein eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen und sich durch die Spielwelt zu wurschteln.
Aber, wie ich eingangs schrieb: Diese gesamte Gebilde wird erst durch die menschliche Komponente zu diesem fantastischen Erlebnis. Mit 50 Spielern, die die meisten Server aktuell maximal zulassen, hat man eine IMO nahezu perfekte Spielerzahl. Menschlichen Spielern auf dieser immens riesigen Fläche von 225 virtuellen km² zu begegnen, ist dadurch nämlich nicht die Regel, sondern die Ausnahme und verleiht jedem Aufeinandertreffen eine unberechenbare Einmaligkeit und vor allem kein typisches Multiplayer-Feeling. Die meisten Spieler "streiten" um die Vorherrschaft über Krankenhäuser, Supermärkte oder Militärbasen, um das eigene Überleben mit wichtigen Gütern zu sichern. Daher sind die Städte auch voller Banditen, zu welchen man erst dann "mutiert", wenn man menschliche Spieler abknallt. Egoismus und Lebenserhaltungstrieb in virtueller Form. Andere, denen es in den Städten zu gefährlich ist, schließen sich kleinen Grüppchen an oder verfolgen auf eigene Faust Ziele: Das Abgrasen von Loot in abgelegenen Dörfern oder aber womöglich den "Jackpot" auf großen Flughafengebieten.
Aber dennoch gilt immer: Das eigene Überleben und das Verteidigen der Gruppe steht über allem. Letzte Nacht zum Beispiel: Becks, Venom und ich haben es uns in einem Radartower auf einem Airfield gemütlich gemacht. Zwischendurch gab es sagenhaft packende und aufregende Schusswechsel mit anderen Leuten, die uns aus dem Turm snipen wollten. Auf einmal stand allerdings völlig unvermittelt ein Typ hinter uns in diesem Tower, der uns problemlos hätte wegpusten können, weil wir abgelenkt waren und ihn zu spät bemerkten. Er hat es allerdings nicht getan, sondern stand einfach nur da und guckte. Vermutlich war er friedlich gesinnt und wollte sich uns einfach anschließen. Ich hingegen stand in dem Moment derart unter Vollstrom, habe keine Sekunde überlegt und ihn erschossen. Und zum allerersten Mal in einem Multiplayertitel fühlte sich das verdammt scheiße an. Der Typ hat vermutlich ewig gebracht, um zu diesem Airfield zu kommen, zwischendurch wirklich tolle Items aufgesammelt, nur um dann am Ende seines Spieldurchgangs von mir umgeblasen zu werden. Wäre ich allein in diesem Tower gewesen, vielleicht hätte ich nicht geschossen. Aber wir waren zu dritt, der Schutz der Gruppe ging vor.
DayZ ist sooooo wahnsinnig viel mehr als nur ein riesiger Spielplatz mit Zombies und menschlichen Überlebenden. Und es ist auch deutlich mehr als irgendein Ego-Shooter. DayZ ist vielmehr eine Feldstudie. Wie weit geht man, um das eigene Überleben zu sichern? Wieviel riskiert man, um das Leben anderer zu sichern? Wieviel sind stumm geschlossene Bündnisse wirklich wert?
Ich werde dieses Jahr mit Sicherheit noch einige Titel spielen, die mir besseres Gameplay, bessere Animationen und weniger Macken bieten. Zweifellos sogar. Aber diesen Adrenalinkick, den werde ich kein zweites Mal erleben. Jeder, der einen potenten Rechner am Start hat, MUSS das mal erlebt haben.
s'geile isch, arma2 verchauft sich sitm Day Z mode besser, als s'spiel ansich das je gmacht hed, steam verchaufszahle platz 1 a diverse TägZEFIX NOCHAMOI.
Ich kann nicht absehen, dass dieser Shit irgendwann mal langweilig werden könnte, weil immer wieder neue Abstrusitäten und unfassliche Unberechenbarkeiten auf den Plan treten.
Gestern Abend zwei Szenarien:
1. EU-Server, die an die aktuell vorherrschende Zeitzone gekoppelt und daher ab 19 Uhr meist zappenduster sind.
Ich war so richtig, richtig geil ausgerüstet. Am Vorabend, als es noch hell war, irgendwo 'ne Hunting Rifle gefunden. Super, super. Am späten Abend ging's dann weiter, wollte mich mit Kollege Venom06 irgendwo treffen, hatte aber NULL SCHIMMER, wo ich mich überhaupt befand. Im Dunkeln ist das Spiel ja ohnehin noch einmal eine ganz andere Hausnummer, weil man halt nicht viel sieht, extreeeeem vorsichtiger sein muss und Geraffel wie Flares und andere Beleuchtungen anderer Spieler wie Taschenlampen oder Chemlights in der Entfernung echt supercool und krassestens atmosphärisch rüberkommen. Anyway, ich befand mich vor den Toren irgendeiner kleinen Stadt, als ich aus ein paar hundert Metern Entfernung mehrere Flares sah, die hintereinander gezündet wurden. Auch eine alte Tonne wurde in Brand gesetzt, was mir signalisierte, dass ich in dieser besagten Stadt eventuell Anhänger finden könnte. Kaum angekommen, war der Zauber allerdings wieder vorbei. Von den Flares keine Spur, Schüsse oder Schritte konnte ich auch nicht vernehmen. Nur die Tonne loderte noch vor sich hin. Der/die anderen Survivor sind also wahrscheinlich wieder verduftet. Nachdem ich mir vorsichtig den Weg an diversen Zombies vorbeigeschlichen habe, bin ich dann direkt über einen kleinen Supermarkt gestolpert, der zu meinem Glück noch komplett aufgestockt war. Bandagen, Morphin, Essen, Trinken, Munition, Taschenlampen, Kompass, Messer. EL-DO-RA-DO.
*TAPP*TAPP*TAPP*TAPP*
SLOCHMANN SCHRECKT WÄHREND DES ÜPPIGEN LOOTENS HOCH. Er war sich sicher, Schritte in unmittelbarer Nähe gehört zu haben. Ich verkroch mich in eine Ecke und harrte erst einmal aus. Nix zu hören. Da mir tierisch die Blase drückte, habe ich mich in einen Nebenraum des Supermarktes verzogen und mich in einem der hintersten Winkel hingelegt, um auf Klo gehen zu können. Kaum kam ich wieder, wollte grad die Maus in die Hand nehmen, hörte ich einen Schuss. Bildschirm wird hell, mein Charakter fällt auf die Seite NOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO! Killed. Von irgendeinem Spasti, der Augen wie eine Eule besessen haben muss. Wie der mich DA finden konnte, ich habe keine Ahnung. Tragik, Tragik jedenfalls, die ganze schöne Loot --> wech
Szenario 2, und das hatte echt Benny-Hill-Flair vom feinsten:
US-Server, auf dem es noch hellichter Tag war und der echt gut performte.
Neuer Charakter, irgendwo im Nirgendwo. Ein kleiner Industriekomplex wartete förmlich darauf, von mir näher untersucht zu werden. Paar Zombies, *BÄMBÄMBÄM*, paar leichte Kratzer, aber eigentlich kein Problem. Ein mehrstöckiges Gebäude näher untersucht....NJÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ! WAH! ZOMBIE! *BÄM**KLICKKLICKKLICK* OUT OF AMMO! NOOOOOES! Flucht! Quer über Felder und Wiesen, immer diesen verkackten Zombie im Rücken. Nur drei Möglichkeiten: Menschlichen Spieler finden, der mir aus der Patsche helfen könnte oder irgendwo raufklettern. Ooooder den Zombie levelkonstruktionstechnisch in ein Gebäude locken und ihn dort irgendwo verkeilen. Innerhalb von Gebäuden sind die zumindest nicht mehr so fix zu Fuß und lassen sich im Optimalfall abschütteln. Leider kein Gebäude in Sicht. Dafür aber in der Ferne ein anderer Survivor, der sich gerade selbst eines Zombies entledigte. Ich also im Vollspurt zu ihm hin. Er sieht mich, guckt aber nur blöd. Ich renne an ihm vorbei und schreie meinen Bildschirm an: HILF MIR, MANN! KNALL DEN KACK ZOMBIE AB! Aber der Penner guckt nur, während ich jetzt Kreise um ihn laufe. Ey, was für eine Szene! Wie gern ich das auf virtuelles Zelluliod gebannt hätte!
So ging das munter zehn Sekunden. Ich renne wie blöde um den anderen Spieler herum, immer noch den dummen Zombie irgendwo hinter mir. <insert Benny-Hill-Mukkke-here>
Aber Karma ist bekanntlich eine Hure. Irgendwann wurde es nämlich dem Zombie zu blöd und er entschloss sich, den anderen Survivor anzugreifen. "Nix wie weg!" dachte ich mir, nahm die Füße in die Hand und ging stiften. Was macht der Survivor? SCHIESST DER MIR EIN MAL IN DEN RÜCKEN! Ich schmeiß' mich zu Boden, der Survivor mit Zombie im Anschlag kommt auf mich zugerannt, und der Spaß geht von vorne los. Nur, dass der Zombie jetzt wieder meine Fährte aufnimmt und mir ans Leder will. WÄÄÄÄÄH! Dem anderen Survivor wird's jetzt zu dämlich. Er will den Zombie killen, trifft aber zwei Mal MICH. Hurra. Ich falle zu Boden. Zombie kurz danach tot. Der Survivor steht über mir, ich bete bereits das Vaterunser runter....und statt mir den Gnadenschuss zu verpassen, bandagiert er mich. WTF. Da ich viel Blut verloren habe, was dafür sorgt, dass die Spielwelt schwarzweiß und meine Sicht komplett wacklig und blurry ist, bitte ich ihn auch um Rationen. "Only if you have some ammo." JA, NEE, IS KLAR, DU PENNER. Hätte ich Ammo gehabt, wär's doch gar nicht erst zu dieser Situation gekommen! Er zieht dann seines Weges und lässt mich zurück. Und das in einem Zustand, in welchem man sich eigentlich auch gleich eingraben könnte. Alles schwarzweiß, blurry, und darüber hinaus fällt man auch noch in unregelmäßigen Abständen hin, weil man eben total kraftlos ist. Da ich nicht quitten wollte, habe ich dann irgendwie versucht, an Nahrung zu kommen. Aber es kam dann, wie's kommen musste: Zwei Zombies aufgeschreckt, vor denen ich nicht abhauen konnte. Irgendwann fiel ich wieder auf die Schnauze und wurde dann direkt verspeist. GAME OVER.
Himmel. Was für ein Abend. So geil.
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