Natürlich glaub ich das. Luegsch bim Braid. Gameplaymässig interessant, aber s'Writing isch uf Poesiealbum-Niveau. Hätt aber niemert gwagt z'säge, alli händ sich diesbezüglich mit Superlativ wie "grossartig" und (speziell guet:) "challenging" gägesiitig hochgschauklet. Und dänn isch de Roger Ebert cho und de Shitstorm isch losgange

Und Braid isch ja nume ein Fall vo mehrere. Mir fallt uf, dass in letschter Ziit immer dänn wänn's irgendwie drum gaht s'Medium z'legitimiere bevorzuugt chliini "Indie"-Titel als Bewiismaterial präsentiert wärded. Da han ich au nüt degäge, aber mich stört's halt eifach, wänn da eifach so pauschalisiert wird, wänn de kritischi Blick uf d'Sach an sich völlig verlore gaht. Ich han grundsätzlich Müeh, wänn sich Lüüt i bequemi Kategorie flüchted statt das sie s'Züüg sälber gnau und sorgfältig alueged und sich sälber druf en Reim mached.
Und "Indie" isch i dem Zämehang als Begriff alles andere als förderlich. De Begriff isch ja praktisch 1:1 us de Popmusig übernoh worde und det staht er genau für das: Andersartigkeit als lääri Pose. En Alternative, wo keini isch. Kunstgwärblertum. E total erstarrti Kategorie wo eigentlich nume no en Zombie isch. Ursprünglich (i de 80er) hätt Indie det zwar au emal die Musig bezeichnet, wo jensiits vo de grosse Labels produziert und glost worde isch, aber sitt guet 20 Jahr bezeichnet er nüme ganz nüechtern d'Produktionsbedinige vom Produkt, sondern staht er für e ganz bestimmti Ästhetik bzw. für e bestimmti Uswahl a mögliche Stilmittel und Haltige – für en Look, e Mentalität wo sich gezielt dur sini demonstrativi Andersartigkeit zum Mainstream definiert und debi immer au de Aspruch erhebt, kreativer, ehrlicher, meh "true" und drum besser z'si als ebe de bösi, uninspirierti Mainstream. D'Pointe a de ganze Sach isch halt eifach, dass die Alternativität und Andersartigkeit i 99% vo de Fäll genauso normiert und uniformiert dethär chunnt wie de ach so gliichgschalteti Mainstream...
Isch natürlich marketingmässig nöd s'tümmscht, dass d'Spielentwickler de Begriff übernähmed, i de Musigindustrie hätt sich diesbezüglich ja de Indie/Mainstream-Gägesatz rächt guet bewährt. Aber für e sinnvolli kritischi Diskussion sind so vorbelaschteti und tendentiösi Begriff eifach problematisch.